Rugby-News: Warten auf die Verbandsentscheidung und ein offener Brief!

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„Am Wochenende (15./16.08.2020), und damit nur vier Wochen vor dem geplanten Restart des organisierten Spielbetriebs, hat der Rugby-Bundesliga-Ausschuss (RBA) mit über 30 in Hannover anwesenden Vertretern der Erst- und Zweitligisten mit Blick auf die deutlich steigenden Zahlen der Corona-Infektionen, damit verbundenen Unsicherheit und der teils sehr unterschiedlichen Verordnungen der einzelnen Bundesländer beschlossen, die Bundesliga-Saison nicht mehr in diesem Jahr starten zu lassen. Stattdessen wird der Start für März avisiert (…).  [Quelle: https://www.rugby-verband.de/news/bundesliga-startet-nicht-mehr-in-2020-22258/]

 

Die obige Meldung war zwar zu erwarten, aber trotzdem „schlug diese ein, wie eine Bombe!“, denn die Entscheidung wird wohl auch weitreichende Konsequenzen für unsere WMTV-Zebras haben. Dazu Alexander Justa, Stellvertretender Abteilungsleiter unserer Rugby-Abteilung: „Ob die Regionalliga NRW startet, wissen wir bisher noch nicht. Was wir wissen ist, dass die Bundesligen aufgrund der Corona Krise in diesem Jahr nicht mehr starten werden. Wir vermuten daher, dass sich unser Landesverband da ähnlich entscheiden wird.“

 

Nichts destotrotz trainieren unsere Rugby-Mannschaften unter Einhaltung der entsprechenden Corona Maßnahmen fleißig weiter und nutzen die Zeit für die Vorbereitung auf eine hoffentlich demnächst ungefährlich startbare Saison.

 

Egal ob Anfänger oder Fortgeschrittener, neue Gesichter sind jederzeit willkommen! Weitere Informationen über unsere Rugby-Abteilung gibt es natürlich auch online, unter www.wmtv.de.

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„Zebras unterstützen offenen Brief

gegen eine Änderung der `Transgender-Richtlinien“!“

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Mit Erschrecken mussten wir feststellen, dass der Rugby-Weltverband momentan plant seine „rugby specific transgender guidelines“ („Rugby-spezifische Transgender-Richtlinien“) so anzupassen, dass eine Ausübung des Rugbysports für transgeschlechtliche Frauen in Zukunft nicht mehr möglich sein wird und diese aus dem Spielbetrieb in den Frauenligen dieser Welt ausgeschlossen werden sollen.

Am 19 Juli 2020 veröffentlichte die britische Zeitung „The Guardian“ (https://www.theguardian.com/sport/2020/jul/19/transwomen-face-potential-womens-rugby-ban-over-safety-concerns), dass eine Arbeitsgruppe des Rugby Weltverbands (World Rugby) plant, transFrauen aus Wettkämpfen auszuschließen. Diese Änderungen würden die bisherigen Richtlinien vom 13. März 2019 für transSpieler*innen basierend auf den Grundlagen des Internationalen olympischen Komitees (IOK) außer Kraft setzen. In diesen Richtlinien des IOK ist festgelegt, dass transFrauen ein konstant niedriges Testosteronlevel im Blut nachweisen müssen. Unter Berufung auf „Sicherheitsbedenken“ argumentiert das 38-seitige Dokument, das von einer Arbeitsgruppe erstellt wurde, zu der auch die Anti-Trans-Kampagnenorganisation Fair Play For Women gehörte, dass Transfrauen das Spielen von organisiertem Rugby insgesamt untersagt werden sollte.

Diese Vorschläge für neue Richtlinien wurden den nationalen Verbänden zur Stellungnahme vorgelegt. Auf Initiative des Berliner Rugby Vereins “Berlin Bruisers” (Info: Die ​Berlin Bruisers sind ein gay & inclusive Rugby Team aus Berlin. Der Verein wurde 2012 gegründet und war bei Gründung das erste gay Rugby-Team in Deutschland) haben sich mehr als 30 Vereine und Mannschaften in einem Aktionsbündnis zusammengeschlossen, um zu zeigen, dass transFrauen im Rugby immer willkommen sein werden.

Diese Empfehlung steht im Widerspruch zu einer langjährigen World Rugby-Politik, die auf den Leitlinien des Internationalen Olympischen Komitees (IOC) basiert und es Transfrauen ermöglicht, fast zwei Jahrzehnte lang ohne Probleme zu konkurrieren, wenn sie sich einem angemessenen medizinischen Übergang einschließlich testosteronunterdrückender Medikamente unterziehen.

Der geplante Ausschluss ist eine Diskriminierung, die nicht mit den Werten von Inklusion und Vielfalt im Rugby-Sport vereinbar ist. Das Bündnis deutscher Vereine und Teams, indem sich auch die Zebras vom WMTV Solingen wiederfinden, fordert den DRV (Deutscher Rugby-Verband) auf, sich aktiv gegen den geplanten Ausschluss durch World Rugby zu positionieren.

Dazu Alexander Justa, Stellvertretender Abteilungsleiter unserer Rugby-Abteilung: „Rugby ist ein Sport, in dem es immer heißt „all shapes and sizes“ seien willkommen. Bei Transfrauen hört dies aber anscheinend leider auf und es wird unterschieden zwischen Menschen und in diesem Falle speziell Frauen erster und zweiter Klasse. Dies ist eine Haltung, die wir in keinerlei Weise unterstützen, weshalb wir uns hiermit dem offenen Brief der Berlin Bruisers an den Deutschen Rugby Verband anschließen und fordern unseren Verband auf, sich gegen dieses Vorhaben bei World Rugby stark zu machen und sich im Sinne aller Spieler*innen und für die Werte unseres Rugbysports klar zu positionieren.“

Unter http://chng.it/FhNSyD6qFB befindet sich eine gemeinschaftlich unterstützte Petition, bei der Ihr selbst aktiv werden und Euch für die Inklusion von Trans*Menschen im Rugbysport stark machen könnt. Wir freuen uns hierbei über möglichst viele Unterstützer*innen.

[Daniel Konrad]