Hilfe für das Ittertal – gemeinsam sind wir stark!

Am Anfang war das unglaubliche Staunen und die Fassungslosigkeit ob der Zerstörungskraft, welche die starken Regenfälle mitsamt ihren daraus resultierenden Wasserständen der Flüsse mit sich brachten. Aber auch die sogenannten kleinen Bäche entwickelten eine Urgewalt, welche bis dato nahezu unvorstellbar war. Überall in der Region gab es erhebliche Schäden mit häufig existenzbedrohenden Folgen, wie zum Beispiel auch im Freibad Ittertal, welches komplett von der sonst so friedlichen Itter „geflutet“ wurde.

„Nachdem wir schon am Donnerstag, dem Tag nach der Überflutung im Ittertal vor Ort waren, war uns klar, dass wir dem Freibad unsere Unterstützung anbieten müssen“, so Pressesprecher Daniel Konrad. Da dies aber nicht planlos geschehen sollte, dauerte es dann noch eine ganze Woche, ehe das Vorhaben am Donnerstagabend, 22.07.2021, tatkräftig umgesetzt werden konnte.

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Man hoffte auf 20-30 Helfer, am Ende waren es an die 100

Ursprünglich hofften die Verantwortlichen der Handballabteilung vom WMTV darauf, dass sich aus den eigenen Reihen 20 – 30 Helfer finden würden, ein Ziel welches deutlich übertroffen werden konnte. Denn die geplante Aktion hatte sich über die sozialen Medien rasend schnell verbreitet, so dass an die 100 fleißigen Helfer am und auf dem Handball-Beachplatz zusammenkamen. Am Ende musste man sogar noch telefonische Anfragen von weiteren Freiwilligen – zumindest für diese Aktion – absagen.

Wobei nicht „nur“ der WMTV mit seinen Handballern vor Ort war, sondern auch zahlreiche Spieler und Spielerinnen anderer Handballvereine dem Aufruf gerne folgten. So konnte man unter anderem Helfer und Helferinnen vom Haaner TV, der TG Burg bzw. dem VFL Solingen, sowie etliche Damen des Bergischen HC mit Schaufeln und Schubkarre sehen. Aber auch mehrere Freiwillige, die nicht „unmittelbar“ mit dem Handball zu tun haben, wie zum Beispiel zahlreiche Mitglieder der „jungen Union“ oder Familien aus der Walder Nachbarschaft, packten tatkräftig mit an. Helfer und Helferinnen, die teilweise häufig auch schon in den vergangenen Tagen bei anderen Aktionen im Solinger Stadtgebiet dabei waren.

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Über den Beachplatz lief ein kleiner „neuer“ Bach

Als erstes musste der Platz von der obersten Sandschicht befreit werden, denn diese war mit Erde und Schlamm verunreinigt. Obwohl die Itter selbst den Platz nicht überflutet hatte, sorgte allerdings das Wasser vom bzw. aus dem Hang für große Überschwemmungen. Denn das Wasser, welches vom Boden nicht mehr aufgesaugt werden konnte, sammelte sich am Rande des Beachplatzes und suchte sich dann einen Weg, der dazu führte, dass ein richtiger kleiner „neuer“ Bach entstand. Ein Rinnsal der dann einmal komplett über das gesamte Feld lief und dort für einen See sorgte – inklusive aller Dreck- und Erdpartikel, die von dem Hang heruntergespült wurden. Ein Vorgang der aufgrund des „Schwammeffektes“ (der Boden war komplett vollgesaugt) auch noch mehrere Tage anhielt.

Anschließend wurde die verdreckte oberste Schicht entsorgt und mit neuem Sand aufgefüllt, so dass am Ende von den Beteiligten gut und gerne an die 30 Tonnen Material (davon allein über 25 Tonnen neuer Sand) bewegt wurden.

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Auch der kleine Spielplatz wurde direkt mit gereinigt

Aber nicht nur der Beachhandballplatz wurde an diesem Abend wieder auf Vordermann gebracht, auch der benachbarte kleine Spielplatz wurde vom dreckigen Sand befreit. Denn dort hatte sich, weil ebenfalls am Hang liegend, das gleiche Schicksal ereignet wie auf dem Beachplatz. Auch dort sammelte sich das Wasser und floss dann als kleines Bächlein einmal quer über die gesamte Fläche, inklusive Dreck und Schlamm. Auch hier wurden die ersten Sandschichten abgetragen und im Anschluss ausgetauscht und somit etliche Tonnen Sand bewegt. Ein Dankeschön richtet sich an dieser Stelle an die Straßen- und Tiefbaufirma Hugo Monheimius GmbH & Co. KG die mit einer 12-Tonnen-Sandspende den Austausch des Spielplatzsandes erst möglich gemacht hat.

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Thomas Czeckay und Hartmut Lemmer freuten sich über die Unterstützung

„Mit so vielen Helfern und Helferinnen haben wir nicht gerechnet – wir sind begeistert“, so die einhellige Meinung von Betriebsleiter Thomas Czeckay und Hartmut Lemmer, Vorsitzender des Förderverein Ittertal. Nachdem am Donnerstagabend so zumindest schon einmal die Bereiche Beachhandballplatz und Spielplatz wieder für die Nutzung freigegeben werden konnten, werden in den nächsten Tagen sukzessiv weitere Bereiche des Freibades Ittertal wieder „auf Vordermann“ gebracht, so dass alsbald die Flächen zur Vermietung bereitstehen, damit zumindest kurzfristig wieder kleine Einnahmen möglich sein werden.

[Daniel Konrad]