Sawsan Mohammad: Eine Reise in ein neues Leben

Sawsan Mohammad kam 2016 als geflüchtete mit Ihren drei Kindern aus Syrien nach Deutschland. Ihr Mann war damals schon ein Jahr vorher nach Deutschland gekommen. Eine sehr schwere und traumatische Flucht über Griechenland, Türkei und dann nach Deutschland fand hier dann einen neuen Anfang.

Sawsan war in Syrien Beamtin – Lehrerin und Ihr Mann Arzt. Ihr Mann musste in Deutschland alle Prüfungen erneut ablegen und arbeitet heute als Arzt in einer Rehaklinik in Burscheid.

Sawsan belegte dann 2017 die ersten Deutschkurse und war 2017/2018 in einem Tandemprojekt mit Jaron beim WMTV für ein Jahr im Bundesfreiwilligendienst. Hier lernte Sie die deutsche Kultur, Strukturen, Menschen, Regeln, die Sprache und den Sport kennen.

Ihre ersten Stunden im Kinder- und Rehasport fingen hier beim WMTV an. Nach und nach lernte sie mit dem Sport auch die Sprache und konnte auch recht schnell als Helferin den Unterricht mitgestalten. Sie wurde von Anfang an in den Gruppen herzlich aufgenommen. Ihre Kinder waren damals 13, 12 und 10 Jahre alt und kamen ebenfalls in ein ganz neues Land, eine neue Sprache und Schule. Die Schüler lernen in Syrien zwar Englisch aber die deutsche Sprache musste komplett neu erlernt werden.

2019 legte Sawsan dann erfolgreich die Ausbildung zum Übungsleiter-C ab und hatte alle Sprachkurse mit der Bestnote bestanden.

Mila kam dann 2019 zur Welt und wurde das vierte Kind der Familie und geht heute in den Kindergarten. Sawsan legte dann bei der Stadt Solingen nach der Geburt ihrer Tochter ein einjähriges Praktikum im Bereich der Jugendförderung ab. Danach arbeitete Sie noch im Bereich des Projektes „Jugendförderung Future“ als Mini-Jobberin. Ab den 1.8.23 wird Sawsan eine 3-Jährige PIA-Ausbildung als Erzieherin in Solingen starten.

Ihre älteste Tochter, 20 Jahre alt, Lujain, schloss letztes Jahr an der Geschwister-Scholl-Schule mit dem besten Abitur 1,0 ab und studiert jetzt in Düsseldorf Medizin. Ihr Bruder Khaleb folgte Ihr dieses Jahr und schloss ebenfalls sein Abitur mit 1,0 ab und studiert auch in Düsseldorf an der Heinrich-Heine-Universität Medizin. Das dritte Kind – Abdul ist zurzeit in der 11ten Klasse und möchte gerne später im IT-Bereich arbeiten.

In Syrien lebt noch ein Teil der Familie von Sawsan. Der 28-järiger Bruder von Sawsan kam ebenfalls nach Deutschland und arbeitet heute bei der Stadt Solingen als Verwaltungsfachangestellter.

Die 44-järige freut sich auf den nächsten Schritt – die Ausbildung zur Erzieherin. Die ganze Familie hat eine zweite Heimat in Deutschland gefunden und sich mehr als 100% integriert.

Das Beispiel von Sawsan und Ihrer Familie ist ein sehr schönes Beispiel, wie es im Leben auch gehen kann. Der WMTV 1861 war hier mit seiner Integrationsarbeit als Integrationsstützpunkt in Solingen sehr stark beteiligt. Beim WMTV hat Sawsan die Grundlagen für ihre erfolgreiche Integration erhalten und sehr viel gelernt. Sie ist heute dem größten Sportverein in Solingen noch sehr dankbar für den Einsatz und die Möglichkeiten, die man Ihr von Anfang an geboten hatte.

Durch die positive und intensive Arbeit in Bereichen wie Inklusion und Integration bietet der WMTV halt mehr als nur eine sportliche Heimat, sondern auch weit darüber hinaus halt mehr als nur ein Sportverein. Wir kommen unseren sozialen Verpflichtungen nach und können so auf vielen Ebenen Menschen helfen. Es könnten noch weitere – teils kleinere Geschichten und Beispiele aufgeführt werden, welche wir als Verein umgesetzt haben. Wir können so durch unsere Aktionen und Aufgaben in diesen Bereichen und durch unsere Netzwerke Menschen erreichen, was bewegen und vieles umsetzen und vielen helfen.

Wir sind halt… mehr als nur ein Sportverein.

[Andreas Lukosch]