60-Jahre Deutsche Meisterschaft: Ein Denkmal für die Oheios

.

Auch wenn es das Wetter am Samstag, 25.10.2025, nicht ganz so gut meinte, wurde es eine denk- und ehrwürdige Veranstaltung, die da im Sportpark-Wald abgehalten wurde. Denn direkt vor dem denkmalgeschützten Walder Stadion, der Jahnkampfbahn, fanden sich mehr als 70 geladene Gäste ein, die allesamt nur aus einem Grunde da waren: um ein mittlerweile 60-jährigen Ereignissen nicht in Vergessenheit raten zu lassen.

Ein Denkmal zu Ehren jener Handballspieler, die vor 60 Jahren als BSV Solingen 98 die Deutsche Meisterschaft auf dem Feld in die Klingenstadt geholt hatten. Ein viel beachteter und gefeierter Erfolg, im damals noch populären Feldhandball.

Mit Hilfe zahlreicher Sponsoren und Freunden, wie dem Junkerwerk, der Bezirksvertretung Wald, der Bergischer Krankenkasse und dem Förderkreis selbst, konnten die Kosten von insgesamt 8.500 Euro auf vielen Schultern verteilt gestemmt werden. Der Platz für das Denkmal selbst, wurde auf dem Gelände des Wald-Merscheider TV´s gefunden, die notwendige Beleuchtung konnte mit Hilfe der Technischen Betriebe unbürokratisch umgesetzt werden.

„Es ist eine überragende Anerkennung unserer Leistung – meine verstorbenen Kameraden würden begeistert sein“, sagte ein sichtlich begeisterter Ernie Meyer, beim Finale jüngster Akteur und nunmehr noch einziger lebender „Oheio“ (was im Übrigen aus dem Japanischen kommt und so viel wie „guten Morgen“ bedeutet) dem Solinger Tageblatt bei der Enthüllung.

.

Enthüllung wurde auch direkt zur Einweihung der neuen Catering Lounge genutzt

Die Veranstaltung wurde vom Förderkreis Jahnkampfbahn auch direkt für eine weitere Einweihung genutzt, nämlich der offiziellen Übergabe der erst kürzlich fertiggestellten Catering Lounge. Dort wurden im Anschluss bei geselligem Beisammensein mit Hilfe des WMTV eigenen „Team-im-Team“ alle Gäste bestens mit Getränken, Grillgut und Salat versorgt.

.

Lukas Becher glänzt beim Torwandwerfen

Ein weiterer erheiternder Programmpunkt war das Torwandwerfen um den Pokal „Förderverein Jahnkampfbahn 7 Meter Event“, wo nicht nur Förderverein-Mitglied Guido Rohn oder der ehemalige Bundesliga-Spieler Max Ramota sich spielerisch messen durften. Auch wenn sie allesamt zeigbare Ergebnisse abliefern konnten, hatten sie im Nachgang doch alle das Nachsehen. Denn Lukas Becher vom Bundesligisten Bergischer HC, konnte im direkten Duell gegen Ex-Profi Max Ramota alle sechs Würfe versenken und im Anschluss den Pokal sein Eigen nennen.

.

Zahlreiche Raritäten im vereinseigenen Museum

Zahlreiche Erinnerungen und „Aha“-Effekte gab es auch im vereinseigenen (Förderverein)-Museum zu bestaunen. Dort wurden nämlich durch Jan Seilheimer, Sohn des verstorbenen Vaters und Ohios-Spielers Ralf Seilheimer noch weitere Fundstücke der Ohios ausgebreitet – ein zusätzliches Angebot zu dem ohnehin schon umfangreichen Repertoire des kleinen, aber schmucken Museums im Clubheim des Fördervereins.

.

Die Verantwortlichen vom WMTV freuen sich Teil der Veranstaltung zu sein

Auch der WMTV Solingen freute sich darüber Teil der Veranstaltung zu sein. Daniel Konrad, als offizieller Vertreter des Hauptvereines und der Handballabteilung, konnte daher in seinem Grußwort den Stolz des Größten Solinger Sportvereines wie folgt zum Ausdruck bringen:

„Wir sind als aktiver Partner im Sportpark Wald glücklich und geehrt darüber, dass auch wir zum heutigen Ehrentag einen kleinen Beitrag beisteuern dürfen. Sei es mit der zur Verfügung Stellung des geeigneten Platzes für das Denkmal oder die heutige Hilfe beim Catering durch unser WMTV eigenes `Team-im-Team´, welches die Gäste im Anschluss der feierlichen Enthüllung oben in der Catering Lounge mit Grillwürstchen und Kartoffelsalat versorgen darf.“  

Darüber hinaus erinnerte er daran, dass auch ein ehemaliges WMTV-Mitglied nicht ganz unbeteiligt am damaligen Erfolg der Ohios war, denn „mit dem leider erst vor kurzem verstorbenen Sportskameraden Willi Metzger, leitete zur damaligen Zeit ein Mann mit WMTV-Vergangenheit die Geschicke des BSV Solingen. Der ehemalige Feldhandball-Nationalspieler verlor auch später nie den Bezug zum größten Solinger Sportverein. Denn in unserem vereinseigenen Restaurant, direkt gegenüber dem altehrwürdigen Stadion, war er auch noch Jahre später ein gern gesehener Gast. Und das nicht nur zum Skatspielen…!“

Der Sportpark Wald steht mit seinem denkmalgeschützten Stadion für Tradition, genau wie der WMTV Solingen. Als mittlerweile mannschaftsstärkster Verein des gesamten Bergischen Handballkreises pflegt der Großverein – wie kein anderer Verein in NRW oder vielleicht auch in ganz Deutschland– eine ganz besondere Beziehung zum Feld-Handball. Gleich 2 x im Jahr nutzen die Handballer das ehemalige Wohnzimmer der Ohios als Austragungsstätte für seine „Freiluft-Turniere“.

Zum einen findet seit zwei Jahrzehnten dort der WMTV-Jugend-Cup in der Jahnkampfbahn statt. Das ist ein Jugend-Rasen-Turnier mit mittlerweile stets an die 100 teilnehmenden Mannschaften. Im Übrigen laut unseren Erkundungen das wohl größte Stadionturnier Deutschlands dieser Art, welches nicht auf Kleinfeld, sondern auf Originalhallengröße stattfindet…

„Was uns aber noch viel mehr mit den Ohios verbindet, ist unser alljährliches „Großfeld-Handball“ – Turnier, welches in diesem Sommer schon zum 28. Male stattfinden durfte,“ so Abteilungsleiter Konrad weiter.

Anfänglich fanden die Turniere noch unter der Regie von Guido Rohn und des „Förderkreises Jahnkampfbahn“ statt. Aber mittlerweile liegt die komplette Organisation und Abwicklung in den Händen des Turnierkomitees vom Wald-Merscheider TV. Und das schon seit mittlerweile mehr als 15 Jahren, eine Kooperation, die einfach zusammenpasst und auch zukünftig dafür sorgen wird, dass die Erinnerung an einer der größten Erfolge der Ohios „spielerisch“ nicht in Vergessenheit geraten werden.

PS: Unter dem folgenden Link könnt Ihr Euch einen Beitrag von „BlauGelb-TV“ anschauen…

[Daniel Konrad]